Judo
Das Judo-Training in Barnstorf begann am 06. Juni 1967 in der Turnhalle in der Mühlenstraße. Kurz danach war die Judo-Abteilung im MTV Barnstorf um den Gründer Heinz Rössler entstanden. Damals wurde noch auf 16 m² Reisstrohmatten(!) trainiert. Innerhalb kürzester Zeit standen jedoch 40 Judoka auf der Matte, so daß neue Mattenfläche angeschafft wurde, auf der wir teilweise noch heute trainieren.
Die Barnstorfer Judo-Abteilung war damals der erste Verein im Landkreis Diepholz. Viele Neugründungen von Judo-Vereinen oder -Abteilungen sind ab 1972 durch Barnstorfer Judoka entstanden. Unter anderem:
- der Judo-Club Wagenfeld
- die Judo-Abteilung der SG Diepholz
- die Judo-Sparte des TSV Drentwede
- die Judo-Sparte des TSV Wetschen
- die Judo-Kampfgemeinschaft Kreis Diepholz
Die Judosparten vom TUS Sulingen und TSV Brockum sind zwar nicht von Barnstorfern gegründet worden, aber heute sind deren Spartenleiter ehemalige Barnstorfer Judoka. Durch diese gemeinsamen Judo-Wurzeln haben alle Judo-Vereine im Landkreis, einen sehr engen Kontakt auf freundschaftlicher Barnstorfer Basis. Es wird vereinsübergreifend trainiert und gekämpft, wenn es nötig ist!
In der langen Zeit des Judo schafften es einige aktive bzw. ehemalige Barnstorfer in die Höhen des Judosports vorzudringen. Sie qualifizieren sich zu den Deutschen Meisterschaften bzw. Niedersächsischen Meisterschaften und errangen sogar Medaillen. Sie kämpfen bei anderen Vereinen in der Bundesliga oder erreichten eine B- und A-Trainerlizenz. Auf Kampfrichterebene bekamen sie Bezirks- oder Landeslizenzen. Die Lehrgänge und Meisterschaften in Barnstorf haben wir nicht gezählt, die Anzahl hätte die hundert sicher längst überschritten. Für Lehrgänge hatten wir schon Europameister, Bundestrainer und andere verpflichtet. Einen letzten Höhepunkt hatten wir sicherlich bei der Verleihung des 1. Meistergrades (1. DAN) an Heinz Rössler. Dieser Grad ist in Deutschland erst dreimal verliehen worden.
Ju-Jutsu
Seit dem Jahr 1972 bietet die Judo-Abteilung zusätzlich Ju-Jutsu als Selbstverteidigung an und seit ein paar Jahren auch eine spezielle Frauen-Selbstverteidigung. Ju-Jutsu hat sich sofort zu einem zweiten Standbein entwickelt und setzt dabei andere wichtige Schwerpunkte. Auch hier haben unsere Ehemaligen viel erreicht. Dr. Franz Geisler ist jetzt Verbandsarzt des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes und betreut die deutsche Nationalmannschaft.
Seit längerem sind wir nun auch im Ju-Jutsu-Wettkampf aktiv und reden in der niedersächsen Spitze schon laut mit. Die Wettkämpferin und mehrfache Landesmeisterin Daniela Welz ist vor einigen Jahren zur "Sportlerin des Jahres" im Landkreis Diepholz gewählt worden. Weiterhin erreichte Jens Wüppenhorst mit dem dritten Platz bei der Norddeutschen Meisterschaft, dem zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft, sowie wiederum den dritten Platz bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften die bisher höchste Plazierung eines Barnstorfer Ju-Jutsu-Kämpfers.
Training
Wir besitzen zur Zeit fünf ausgebildete Übungsleiter/-innen mit F-Lizenz, sowie einen Jugendgruppenleiter für das Training an drei Tagen in der Woche. Nach dem Abriss der "Alten" Turnhalle Mühlenstraße im Jahre 2003 wurde uns von Seiten der Gemeinde übergangsweise eine Trainingsmöglichkeit in einem ehemaligen Getränkemarkt zugewiesen, aus dem wir noch im selben Jahr wieder ausziehen mussten. Das Training konnte anschließend im Dojo Bremer Straße wieder aufgenommen werden. Im Jahr 2005 erfolgte der Umzug in die Ersatzsporthalle in der Kampstraße in Barnstorf. Seit Mitte 2009 trainieren wir nun in der ehemaligen Bundeswehr-Sporthalle im Gewerbegebiet "Hülsmeyer-Park" in der Gemeinde Eydelstedt und im Gymnastikraum des DRK-Seniorenheims in Barnstorf ("Friedrich-Plate-Haus").
Zukunft
Nach einer wechselvollen Zeit mit Höhen und Tiefen, durch neue Sportarten, den Boom der privaten Sportstudios, den Wegfall vieler Zuschüsse und wechselnden Rahmenbedingungen müssen wir uns immer wieder neuen, nicht nur sportlichen, Anforderungen stellen.
Zur Zeit scheint unsere Gesellschaft durch Egoismus, Gleichgültigkeit, Mutlosigkeit, zunehmender Kriminalität und Ausländerfeindlichkeit, Arbeitslosigkeit sowie einer gewissen "Kinderunfreundlichkeit" geprägt zu sein. Höflichkeit, Geduld, Diziplin und Ehrlichkeit sind dagegen selten geworden. Wir wollen diese Defizite, dem Judo / Ju-Jutsu entsprechend, ausgleichen. Dem einzelnen geben wir mehr Selbstsicherheit, Rücksichtnahme und Vertrauen. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie die Beweglichkeit soll erhalten bzw. gesteigert werden.
Es sind Freizeiten und Turniere mit den Kindern und Jugendlichen geplant. Die Jugendarbeit im Judo und Ju-Jutsu wird verstärkt. Der Kontakt zu anderen Vereinen soll bei den Jugendlichen und Erwachsenen durch gemeinsame Lehrgänge und Trainingseinheiten gefördert werden.
Mitgliederstruktur
Unsere Mitglieder bestehen zur Zeit zu ca. 70% aus Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Mit Schülern, Studenten und Auszubildenden sind es sogar ca. 80%. Zurzeit hat die Abteilung Judo/Ju-Jutsu rund 150 Mitglieder. An der Struktur der Mitglieder erkennt man, daß wir keine Lobby in Bereichen haben, die für uns manchmal wichtig sind! Wir setzen sehr auf die Mithilfe der Eltern und jedes einzelnen Mitgliedes. Nur gemeinsam können wir größere Veranstaltungen, Turniere, Kinderfreizeiten, Zeltlager oder Lehrgänge durchführen.